3. Juli 2013

Xbox One? PS4? Über aufgegebenen Online Zwang, Fehlen von Software und schlichtes Desinteresse

Die Möglichkeit des Internets, jederzeit seine Meinung kundtun zu können hat schon einige, nicht niederredbare Vorteile. Beispielsweise kann meine Wenigkeit ihren unwichtigen Schwachsinn bekannt geben oder, was viel sinnvoller ist, Entwicklerteams bekommen direktes Feedback ihrer Kundschaft. Allerdings kann diese Chance auch dafür sorgen, dass Menschen sich lauthals über Dinge beschweren können, die ihnen nicht gefallen. Also ich meine jetzt nicht gegen die Privatisierung von Wasser vorzugehen oder sich gegen gentechnisch verändertes Saatgut einzusetzen, sondern die stänkernde, sowieso nie zufriedenzustellende Gemeinschaft jener Personen, deren Lebensziel es zu sein scheint sich permanent zu beschweren. Als Beispiel seien hier die fiesen Motzeköppe von Mass Effect 3 angemerkt, die dafür sorgten, dass Entwickler BioWare ein neues Ende einbaute.


Der ganze Konsolen-Rummel der letzten Wochen hat sich mehr oder weniger (dank der britischen EDGE, die eine klare PS4-Kaufempfehlung ausspricht, gibt's auch momentan einen kleinen, aber feinen Shitstorm zu beobachten), einschließlich um die E3, gelegt und selbstverständlich jede Menge kopfschüttelnde, meckerfreudige Zeitgenossen hinterlassen.
Doch erstmal von vorne: Während Microsoft sich auf seinen gesamten Onlinezwang-Maßnahmen und Kopierschutzplänen festsetzte und ständig verteidigte, schläferte Sony mit seiner E3-Konferenz die Zuschauerschaft (zumindest mich) ein - bis zu dem Zeitpunkt als man gegen Microsoft wettern konnte. Ich muss zugeben, es war amüsant als der offensichtliche Angriff gegen Microsoft (Sony Chef sagte, dass man vollkommen ohne Onlinezwang und derlei Maßnahmen wie die Konkurrenz auskommen wird) für applaudierende Zuschauer in der Konferenzhalle der E3 sorgte, aber was ist denn außer diesem Vorfall von der PS4-Vorstellung in meinem Köpfchen übrig geblieben? Ein paar Spielevorstellungen hier und dort, aber hauptsächlich nur sehr viel Gerede um nichts - ok, das klingt jetzt eventuell überspitzt, vielleicht lag's ja auch nur an meiner Übermüdung, die sich durch die Langeweile zu schlechter Laune transformierte. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass Sony's hach-so-toller Entscheid gegen Onlinezwang sowie Einführung eines billigeren Preises wohl eher eine Kurzschluss-Reaktion war. Nachdem Microsoft mit ihren Plänen bezüglich der Xbox One wenige Stunden zuvor die Internetgemeinschaft zu einer wütenden Masse Schleim machte, die ihre Aggressionen alles und jedem an die Klamotten schmieren musste, stellte sich jüngst heraus, dass wohl irgendein schlauer Kopf bei Sony (jaja, möglicherweise war dazu doch eine etwas längere Vorbereitungszeit nötig - Sony hörte auf Fans bei Twitter wie Chef Shuhei Yoshida im Interview mit der Famitsu verriet) auf die Idee kam, derlei Maßnahmen für ihr Konsolensystem sowie einen höher angesetzten Preis zu verwerfen.
Voila, schon hatten wir wieder beruhigte Zuschauer, neue Fans für den japanischen Konzern und eine noch lautere und stänkernde Microsoft-Hater-Community.
Klar ist: Sony ist und war kein edler Ritter, sondern eher ein blondgefärbter Mantafahrer, der ein paar Weiber klar machen wollte. Aber keine Sorge, Microsoft verteidigte zwar noch einige Tage weiter seine Folterfestung des Kontrollzwangs, um anschließend der nicht-aufhören-wollenden Masse nachzugeben und alles komplett über den Haufen zu werfen.
Ganz lustig bei der Sache ist übrigens, dass die Vorbestellerzahlen der Xbox One auch schon im Vorfeld, trotz aller Beschwerden, grandios waren. Allerdings stiegen die Zahlen nach der Abschaffung der DRM-Maßnahmen noch ein Stückchen an. Logisch. Haben sich ja alle so gewünscht. Außer Don Mattrick - nervenstabiler Verteidiger aller Ideen Microsofts für die Xbox One - der sich nun einen anderen Job gesucht hat/suchen musste. Aber keinen schlechten, denn der gute Mann ist nun Chef des angeschlagenen Entwicklers Zynga und soll dort wieder für Pepp sorgen. Ob dass nun alles etwas mit dem Xbox One-"Skandälchen" zu tun hat oder nicht, ist nun auch egal, denn beliebt ist er auch weiterhin bei Börsianern und hohen Tieren im Spielebusiness. Nur eben nicht bei den zahlenden Kunden.



{Bilder: Sony/Microsoft}

Übrigens kann man sich die Konsolen in schick in 3D anschauen. Und zwar für Sonys PlayStation 4 hier, für Microsofts Xbox One hier.

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