7. Juli 2013

Kritik: Don't Starve + nicht verhungern dank Cookie Cereal zum Frühstück

Survival-Games haben erst in den letzten paar Jahren an Zuspruch bei der allgemeinen Zockergemeinschaft gewonnen, füllen allerdings noch immer eher eine mickrige Nische im metaphorischen globalen Videospieleschrank aus. Den Trend startete, wenn mich nicht alles täuscht, Minecraft, welches das äußerst Inhaltsschwangere Genre erst so richtig etablieren konnte, wenn auch hier der Fokus eher auf dem Klötzchenbau-Element liegt. Und da einige der bekannteren Entwicklerstudios dem Spieler nicht zutrauen, dass er mit dem gesteigerten Schwierigkeitsgrad, den die meisten Games in dieser Sparte zu Lasten tragen, zurecht kommt, entstehen derartige 'experimentelle' Perlen häufig bei unabhängigen Entwicklerstudios, was den Vorteil hat, das diese meist billiger erworben werden können als reguläre Triple-A-Titel.
So auch Don't Starve, das vom Erfolg verwöhnt in naher Zukunft sogar auf einer solchen Berühmtheit wie Sonys PlayStation 4 Zocker zur Verzweiflung bringen darf. Dass bis dahin jedoch einige Zeit ins Land gehen wird, sei mal nur nebenbei angemerkt. Viel lieber sollten die Äuglein jetzt den Text unterhalb überschwirren - und wenn's geht sogleich mithilfe des Gehirns in sich aufsaugen.


Erwacht Wilson - der Gentleman Wissenschaftler den man zu Beginn spielt - inmitten der Wildnis, ist das einzige Wesen, welches ein klein wenig an die altbekannte Zivilisation erinnert, ausgerechnet der fiese Dämon namens Maxwell, der den Herren mit der außergewöhnlichen Frisur soeben in diese verzwickte Lage brachte. Jener skurrile Kerl merkt darüberhinaus wenige Sekunden vor seinem Verschwinden an, dass die Nahrungssuche begonnen werden und das Überleben nun ganz oben auf der Prioritätenliste stehen sollte. Und ehe die Kontrolle über Wilson übernommen werden konnte, beginnt der Wettlauf gegen das Verhungern, Wahnsinnigwerden und ganz asketische Gefressenwerden.
Also wird mit komplett leeren Taschen intuitiv begonnen, wirklich alles einzusammeln, was sich in der Natur finden lässt. Zu den anfänglichen Gegenständen, die sich problemlos und auf den ersten Blick entdecken und einsacken lassen, zählen Flintstones, kleine ausgedörrte Bäumchen sowie Beeren von Sträuchern und Möhren. Mit den erstgenannten Ressourcen kann eine Axt zusammengetüftelt und anschließend Holz gehackt werden, welches das Überleben der ersten Nacht erstmal sicherstellt. Die Sorge, dass irgendwann alle Evergreens (so nennt Entwickler Klei Entertainment ganz charmant, die mit der Axt niedermetzelbaren Bäume bzw. Tannen) aus der zufallsgenerierten Landschaft vollkommen unnachsichtig abgerodet sind und folglich dass überlebenswichtige nächtliche Feuerchen nicht mehr entfacht werden kann, ist nur dann nicht notwendig, wenn immer reichlich Bäume nachgepflanzt werden. Und damit man das auch nicht vergisst, schaut der Treeguard - ein laufender Riesentannenbaum, der den Surviver liebend gerne angreift - stets auf die hoffentlich nicht allzu ressourcenvernichtenden Taten des Spielers. Abgesehen von Bäumen, die auf das Nachpflanzen des Spielers angewiesen sind, wachsen alle anderen natürlichen Materialien wie Beeren, Gras und Saplings (die oben erwähnten kleinen dürren Bäumchen) ohne den Einfluss des Gamers nach.


Naht die nächtliche Dunkelheit, sollte schleunigst ein Lager mithilfe eines erhellenden Feuers aufgeschlagen werden, da Zuwiderhandlung dank Monster Charlie zum sofortigen Ableben von Scientist Wilson führen würde.
Ausruhen kann sich Wilson ungeachtet der suggerierten Sicherheit dennoch nicht, da möglichst die nächsten Schritte geplant werden sollten, um letztlich nicht unter Psychosen zu leiden oder den Hungertod zu durchlaufen (oder beides gleichzeitig!). Don't Starve lässt den Spieler permanent die im Nacken sitzende Zeit spüren, sodass jedes Vorgehen gut überlegt sein sollte. Immerhin verhilft die angezeigten Uhr dabei grob einzuschätzen wie weit in die Natur vorgedrungen werden kann ohne sich ein mit allerlei Gefahren gespicktes Notlager aufschlagen zu müssen - sofern überhaupt irgendwo am anderen Ende der Map bereits eine befestigte Basis existiert. Jene sollte im übrigen unbedingt den nächsten Abschnitt des Überlebensplans darstellen, denn dadurch wird es möglich die Science Machine zu errichten und weitere, lebensnotwendige Gegenstände wie Waffen, Heilcremes, Lagerkisten, Farmen und einen Kochtopf zu craften. Bedingung ist selbstverständlich alle dafür benötigten Materialien eingesammelt zu haben und mit sich zu führen.
Um im Kampf des Überlebens weiter voranzukommen und daraus vielleicht irgendwann einen - nennen wir es mal - 'routinierten Ablauf' werden zu lassen, ist es tatsächlich von großer Bedeutung die Eigenschaften einiger Gegenstände sowie Ressourcen zu erkennen und selbige daraufhin effektiv einzusetzen. Als Beispiel nenne man Möhren, die statt des direkten Eigenverzehrs, lieber als Köder für die umherhoppelnden Hasen eingesetzt werden sollten, um mit deren Keule ein sättigendes Mahl zu kochen. Auch die einfach zu beschaffenden Beeren sollten eher als eine Art Investition in die Düngerproduktion betrachtet werden, da selbige als kleine 'Aufmerksamkeit' an die aufrecht marschierenden Schweinekämpfer der Don't Starvschen Welt verfüttert werden können, um anschließend die für die Gemüseproduktion relevanten Exkremente zu erhalten.


Neben all den üblichen Problemen eines in der Wildnis gestrandeten Menschlings, gibt es noch den Wahnsinn, der sich langsam aber sicher in das Gehirn einschleicht, sollte nicht rechtzeitig entgegengewirkt werden. Sofern genügend eigenproduzierter Süßkram und schicke zusammengewerkelte Klamotten im Lager auf ihren Verzehr bzw. ihr Getragen-werden warten, kann man den Faktor Verstand relativ gut in den Griff bekommen. Handelt der Spieler hingegen nicht rechtzeitig, kann das gravierende Folgen haben: Wurde der in der Tat nicht selten vorkommende Punkt erreicht, unweigerlich einen knurrenden Magen in dem mittleren Körperbereich herum zu kutschieren und sich dazu der Wahnsinn gesellt (sieht man zwar bereits oben im verlinkten Video, aber hier noch mal für Faule...), transformieren sich die eigentlich essbaren Hasen zu Beardlings, hinterlassen infolgedessen ungenießbares und obendrein verrücktermachendes Monsterfleisch. Ein Teufelskreis. Wie man aus fundierten wissenschaftlichen Studien ja weiß, ist mit Wahnsinn auch das unerklärliche Erscheinen von merkwürdigen, meist aggressiven Kreaturen verbunden. Also aggressive und den Spieler ermordende Geisteserscheinungen.


Um noch ein wenig mehr Pepp in Don't Starve zu bringen, entschied sich Entwickler Klei Entertainment dazu, dem Open-World-Sandbox Game einen Adventure Modus zu spendieren, der es dem Spieler ermöglicht durch mehrere Level hindurch schlussendlich gegen den bösartigen Dämon Maxwell (höchstwahrscheinlich orientiert am Maxwellschen Dämon) anzutreten. Hat man das geschafft, darf man im nächsten Gameleben sogar als selbiger spielen. Doch vermutlich wurden durch gesammelte Erfahrung, die man durch das Überleben mehrerer Tage erarbeitet, bereits einige andere Charaktere freigeschaltet, die alle eigene, mehr oder weniger nützliche Eigenschaften bieten.

Don't Starve offeriert, wie man lesen kann, ein umfangreiches Survival Paket mit einzigartig charmanter Optik, ausgesprochen passender Musikuntermalung und einem lange motivierenden Gameplay. Allerdings ist, umso weiter der Spieler voranschreitet, eine umfangreiche Einarbeitung in die Materie erforderlich, um lange ein Überlebender zu bleiben und alle Inhalte des Spiels ausschöpfen zu können. Auch sollte der Interessierte eine ausgeprägte Affinität für Lootgameplay besitzen, da sich das Hauptaugenmerk, schlicht beschrieben, auf dem Sammeln von Materialien und Ressourcen befindet. Der Anreiz liegt darin, immer neue Gegenstände herstellen zu wollen, um das Überleben einfacher zu machen, ein verhältnismäßig gemütliches Lager aufzubauen, nicht wahnsinnig zu werden, verschiedene Wetterverhältnisse zu meistern und sich den Herausforderungen der wechselnden Jahreszeiten (im Winter wird's hart) zu stellen. Um die Übersicht über alle möglichen baubaren Utensilien zu behalten, sei Zettel und Stift auf dem Schrebtisch sowie das in der Lesezeichenleiste abgespeicherte Don't Starve Wiki dringlichst empfohlen. Und wie bei vielen anderen Indiegames, vertraut auch Klei Entertainment auf das Durchhaltevermögen und die Eigeninitiative des Spielers, die in dazu anspornt in andere Gegenden vorzudringen, Höhlen zu erkunden, sich eigene Schweinekämpfer zu halten oder irgendwann sogar Hüter einer Beefalo Herde zu werden. Während die Lust für das eine Individuum schon nach dem vorbereitenden Holzsammeln für die 5. Nacht flöten geht, spielt das andere auch dann weiter, wenn durch einen plötzlichen nächtlichen Angriff wilder Fieslings-Hunde sein Leben und somit ebenso das mühsam aufgebaute Lager verliert - und letztlich vollkommen von vorne beginnen muss.
Ein besonders netter Mehrwert ist, dass sich Klei Entertainment bislang rührend um neue Update gekümmert hat, sodass regelmäßig neue Features hinzukommen und natürlich Bugs ausgemerzt werden.





Jaja, lange Rede, kurzer Sinn. Eigentlich ging's hier ja nur darum das verdammt leckere Cookie Cereal schriftlich zu verpacken. Tadaa - hier ist's:

Cookie Cereal

[Idee von Half Baked Harvest]

Wie gerne greift man zum zuckrigen Zerealienkrams aus dem Supermarkt-Regal, wobei man es doch eigentlich viel besser wüsste: Selbermachen geht immer schneller (und wenn nicht lohnt sich die Mehrarbeit allein wegen des wesentlich besseren Geschmacks), mundet mehr als doppelt so gut und ist dazu meist auch noch wesentlich gesünder. Nun, bei diesem selbst gebackenen Cookie Cereal ist der Gesundheitsfaktor zwar nicht allzu stark ausgeprägt, aber neben dem ansonsten täglichen Haferflockenfrühstück, darf man sich am Wochenende auch mal was gönnen. Es ist einfach unwiderstehlich lecker. Und sieht so waaaahnsinnig niedlich aus.

Zutaten:

165g Vollkornmehl
80g Haferflocken (grob oder zart nach Belieben)
80g Margarine
80g Zucker
1/2 TL Natron
1 TL Vanillepulver oder -extrakt
Eine Prise Salz

50g gehackte dunkle Schokolade oder Mini Chocolate Chips




Glücklicherweise ist das Zusammenmixen so simpel wie das endgültige backen im Ofen.
-> selbigen auf 175°C aufheizen.
1. Währenddessen Mehl und Natron mischen.
2. Zucker, Vanille, Salz und Margarine zusammenrühren und die Mehlmischung dazu kippen.
3. Zu einem Teig verkneten - wer mag gibt die gehackte Schokolade schon jetzt zum Teig - oder wartet bis der gesamte Teig zu kleinen Kügelchen verarbeitet wurde und tupft dann mit der Hand alle Schokostückchen nach Punkt 4 darauf.
4. Zu zwei langen Rollen formen, mit ca. 2cm Durchmesser, davon 1cm dicke Scheiben abschneiden und entweder so belassen und direkt auf das Backpapierbelegte Blech setzen. Oder alle Scheiben zu Kugeln formen - was wesentlich länger dauert als erstere Variante - wer die Schokolade in Punkt 3 nicht schon in den Teig gegeben hat, muss nun die Stückchen per Hand in jedes Kügelchen/Scheibchen drücken.
5. In den Ofen schieben und 5-6 Minuten backen.
6. Raus aus dem Ofen, kurz verharren und dann auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen, um sie anschließend luftdicht zu verstauen.


Zum Frühstück furchtbar lecker, zum puren Snacken, als Proviant, über Joghurt oder Eis gestreut, in einem Cookie Blizzard oder... Es gibt so viele Möglichkeiten, was man mit diesen leckeren, geschmacklich ein wenig an Corny Knusbits erinnernden Kügelchen machen kann.




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